SPORT CLUB FERLACH KARATE

Von einer einst exotischen Sportart

zu einem fixen Bestandteil der Ferlacher Sportlandschaft!

 

Gegründet am 29. September 1982 und als Sektion Karate in den Mehrspartenverein des Sport Club Ferlach aufgenommen. 

 

Sektionsleiter 

1982 - 1988  Alfred Scheikl

    1989 - 1991  Valentin Krassnik

1992 - dato   Herwig Pluder

 

Es begann vor 40 Jahren, im September 1982, als eine handvoll Leute daran ging, eine für damalige Begriffe exotische Sportart namens Karate im Rahmen des SC Ferlach aufzubauen. Alfred Scheikl und Walter Larcher ein HTL – Schüler, waren die Initiatoren und Fundamentbauer für das weitere Ferlacher Karategeschehen.

 
Nach anfänglichen Versuchen die Sportart Karate außerhalb von Vereinstätigkeiten in Ferlach zu etablieren, fand man schließlich beim Obmann des SC Ferlach Walter Perkounig, Sen. Gehör  der anbot an, den Karatesport organisiert in Form einer Sektion des SC Ferlach zu betreiben.

 

Diese nun neue und kleine Sektion unter dem ersten Sektionsleiter Alfred Scheikl, hatte trotz aller Unterstützung mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen, da es weder ausgebildete Trainer noch geeignete Trainingsräumlichkeiten gab. Es waren die Mitstreiter Scheikl’s, wie Verwanger, Kogler, Stattmann, Grabner, die Brüder Wernig, Böhm, Krassnik u.v.m., die gemäß dem Sprichwort, „wo ein Wille, da auch ein Weg“, begannen sie den Karatesport in Ferlach zu organisieren.

 

In den ersten Monaten fuhren die Sektionstrainer abwechselnd nach Klagenfurt zu einem damals schon etablierten Karateverein, um das Karatelehren selbst erst richtig zu erlernen. Sie mussten Fortbildungskurse besuchen und Gürtelprüfungen ablegen, um die Fähigkeit zu erlangen Anfänger trainieren zu dürfen. Das Training erfolgte in der alten Volksschule II Süd und jeder der sie besucht hat, weiß, dass über die Wintermonate die Schlittschuhe das geeignetere Sportgerät für die Turnhalle gewesen wären.

 

Um die neue Sportart populär zu machen, wurden im März 1983 die Karateweltmeister Gebrüder Weinhold zu einer faszinierenden und schier unglaublichen Vorführung in die Ballspielhalle eingeladen. Vor ausverkauften Rängen zeigte das Brüderpaar die Faszination des Karatesports und der Kampfkunst an sich: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Präzision, Timing, Selbstbeherrschung und Disziplin.

 

Der Werbeerfolg für den Karatesport übertraf die Erwartungen bei weitem. Überall wurde nachgefragt, wo man sich denn für einen Anfängerkurs anmelden könne, der im Oktober 1984 abgehalten werden konnte.

 

Im November 1984 wurde die erste Kärntner Landesmeisterschaft in Ferlach abgehalten – eine Ehre für eine noch in den Kinderschuhen steckende Sektion. Mit großem Engagement, aber mit eher mäßigen bis bescheidenen Erfolgen in sportlicher Hinsicht, endeten diese Titelkämpfe. Aber ein wichtiger Schritt war getan. Nun wussten auch andere Karatevereine, dass es noch einen weiteren gab, der mit ihnen den Weg des Karate teilen und in Zukunft auch um Titel und Medaillen mitkämpfen wollte.

 

An Initiativen, um Karate bekannt zu machen, hatte es der Sektion nie gefehlt und so kam man eigentlich aus Jux und Tollerei auf die Idee, einen Videofilm zu drehen. Gesagt, getan: Intensive Vorbereitungen, Absprachen und natürlich auch die Rollen wurden gut einstudiert. Mit viel Fleiß und noch mehr Spaß wurde das kleine Kunstwerk mit dem Titel „Die Todeskämpfer“ gedreht. Nun hatte man einen brauchbaren und auch sehr amüsanten Film zustande gebracht und suchte nun nach einer Möglichkeiten damit an die Öffentlichkeit zu gelangen. Es bot sich die Gelegenheit den Film im großen Saal des Rathauses vorzuführen. Der Andrang war so groß, dass der Film ein zweites Mal vorgeführt
wurde. Das Ziel war erreicht: Ganz Ferlach sprach über den Film und damit auch über die Sektion Karate.

 

Bei Meisterschaften und Turnieren konnten in den 80er Jahren bereits sporadisch Platzierungen in mittleren und vorderen Rängen belegt werden. Die Anfangs noch kleine Sektion des SCF hatte sich mit viel Eifer und Mühe wettkampfsportliche und kameradschaftliche Akzeptanz der anderen in Kärnten vertretenen Karatetreibenden erarbeitet und wurde damit immer öfter zu sportlichen Veranstaltungen eingeladen. 1989 wurde das erste Trainingslager geplant und abgehalten und führte unsere Karateka nach Ungarn. Mit dem alten roten – und speziell für dieses Unterfangen flottgemachten - SCF-Ford-Transit düsten wir über die Weinstraße Richtung Ballaton. Bei zwei bis drei Trainingseinheiten und einer Nachtübung täglich, forderten wir nicht nur Körper und Geist sondern erlebten so manche unvergesslichen gemeinsamen Stunden.

 

Anfang der 1990er Jahre luden die Trainer – um die Sommerferien nicht ganz ungenützt verstreichen zu lassen - ihre Schützlinge und die Kampfmannschaft zum Training ins Strandbad ein. Es wurde bei Ball- und Fangspiel, Schwimmen und mit Laufausflügen die so genannte „tote Zeit“ im Sommer sinnvoll und konditionsfördernd überbrückt. Auch Gürtelprüfungen wurden auf der grünen Wiese in Reßnig abgehalten. Durch das öffentliche Training wurde das Interesse für die jeweils im Herbst abzuhaltende Anfängerkurse auch unter den Sonnenanbetern geweckt.

 

Zu dieser Zeit war es Valentin Krassnik, der die Sektionsleitung von Scheikl 1989 übernommen hat, derjenige der nach intensiver Vorbereitungsphase nach Linz fuhr, um dort als erster Karateka Ferlachs den Meistergrad des 1. Dan zu erreichen. Nicht nur, dass er die Prüfung mit Bravour bestand, er erlangte auch die heiß begehrte Prüferlizenz und ermöglichte von nun an Gürtelprüfungen in der eigenen Sektion.


1992 übergab Krassnik die Sektionsführung an Herwig Pluder und Stefan Wernig übernahm die Stellvertreterfunktion, wobei Entscheidungen, die die Sektion betrafen, immer gemeinsam getroffen wurden.  Im Jahr 1993 bewarb sich die Sektion Karate im Zuge des 30 Jahre Jubiläums des SC Ferlach um die Austragung der Karate Landesmeisterschaft in Ferlach. Nun konnten nach eher mäßig bis kleinen Erfolgen im Jahre 1984 - fast zehn Jahre später, die ersten größeren Erfolge errungen werden. Nach einem harten und langen, jedoch reibungslos abgelaufenen Wettkampftag wurde die Ferlacher Kumite-Mannschaft als Ferlachs erfolgreichste Sportler mit einem Vizelandesmeistertitel belohnt und es waren auch noch etliche dritte Plätze zu feiern.

 

Im Laufe der 1990er Jahre häuften sich die Teilnahmen an Wettbewerben und somit die Stockerlplätze, wie auch Landesmeister-, und Vizelandesmeistertitel für Ferlachs Karateka. Unter anderem war es die Zeit einer Elisabeth Durnik und Peggy Forma, welche etliche Titel für den SCF verbuchen konnte, ebenso stellten sich die Erfolge des Nachwuchses wie Annemarie Fister, Alexander Smollej und anderer aufstrebender Karateka ein. Ab 1999 starteten die Sektionsleitung und Trainer eine Ausbildungsoffensive und unterzogen sich vermehrt Aus- und Weiterbildungen, um die Sektion erfolgreich ins dritte Jahrtausend zu führen. 1999 unterzog sich Elisabeth Durnik, Herwig Pluder der Prüfung zum 1. und Valentin Krassnik zum 2. Meistergrad, 2000 absolvierten sie die ersten Kampfrichterprüfungen im Landesverband - und im Jahre 2001 die staatliche Lehrwarteausbildung für Karate.

 

Im 40sten Jubiläumsjahr des Sport Club Ferlach wurde die Karate Staatsmeisterschaft 2003 nach Ferlach vergeben. Aufgebaut auf den Erfahrungen der durchgeführten Landesmeisterschaften 1984 und 1993 übernahm die Sektion die Verantwortung über die Ausrichtung der Staatsmeisterschaft. Unter gemeinsamer Federführung des Sektionsleiters Herwig Pluder, des Obmannes Walter Perkounig und mit Unterstützung Freiwilliger wurde diese Staatsmeisterschaft mustergültig durchgeführt und durch den Österreichischen Karate Bund mit Lob und Anerkennung honoriert. Unserem Obmann war es gelungen, für die Siegerehrung den damaligen Landeshauptmann Dr. Jörg Haider einzuladen, welcher zum Erstaunen der ÖKB-Offiziellen die Siegerehrung persönlich durchführte. Nicht nur dass, diese Großveranstaltung mit weit über hundert Teilnehmern reibungslos durchgeführt wurde-, konnten Elisabeth Durnik und Annemarie Fister den Vizestaatsmeistertitel im Mannschafts - Kumite erringen und erhielten zum Stolz der gesamten Sektion des SC Ferlach die Trophäe aus der Hand des Landeshauptmannes im Beiein der Bgmst von Ferlach Ingo Appe. Die Veranstaltung sorgte für volle Ränge in der Ballspielhalle und war eine gute Werbung für unseren Sport Club sowie auch für die Stadtgemeinde Ferlach.

 

Die Dekade nach dem Millennium war geprägt von regelmäßigem Training, Teilnahmen an Landes- und Bundesmeisterschaften sowie kleineren internationalen Turnieren. Durch die Unterteilung in mehrere Starterkategorien wurde das Angebot für Kinder und Jugendliche interessanter gestaltet. Nun kam der Nachwuchs der 90er zum Tragen Marcell Smollej, Daniel Hermetter, Ralph Koitz konnten als Mannschaft wie auch im Einzel bei Landes -, wie auch auf Bundesebene ganz vorne mitmischen und bescherten dem SC Ferlach Top Platzierungen. In den folgenden Jahren gab es so viele Erfolge, auch für unsere Kinder U10 bis U12, diese hier alle anzuführen würde den Rahmen sprengen. Gerne wurde auch an Trainingslagern wie dem internationalen Sommercamp in Fürstenfeld teilgenommen, das nicht nur für körperliche Ertüchtigung sondern auch für viel Spaß und Freude an der Bewegung sorgte und die Kameradschaft förderte.

 

Weitere Highlights waren die Schwarzgurtprüfungen von Alexander & Marcell Smollej, Martin Wernig und Annemarie Fister, deren Ausbildung zu geprüften Übungsleitern, die Absolvierung der staatlichen Trainerprüfung von Herwig Pluder und dessen vermehrtes Engagement im Landesverband Karate Kärnten durch die Übernahme der Präsidentschaft vom Jahre 2004 bis 2009 und ab 2017 bis dato, sowie die Entsendung in den Vorstand des Österreichischen Karatebundes für ein Dezenium. Unsere Ferlacher Karateka waren und sind nicht nur sportlich
erfolgreich sondern engagieren sich auch als Trainer und Funktionäre auf allen Ebenen.

 

Auf Anregung der Sektionstrainer wird seit 2011 jährlich zu Semesterende ein Vereinsturnier abgehalten, um den Ferlacher Karateka einen internen Leistungsvergleich zu ermöglichen und sich im fairen Wettkampf zu messen. Dieses interne Turnier hat auch bei den Eltern regen Anklang gefunden und wird auch für die Zukunft einen fixen Bestandteil der Sektion darstellen.

 

2012 – pünktlich zum 30-jährigen Sektionsjubiläums richteten wir zum dritten Mal die Karate Landesmeisterschaften in der Ferlacher Ballspielhalle aus, bei denen wir ebenfalls sehr erfolgreich waren, da jeder angetretene Ferlacher Sportler einen Stockerlplatz erkämpfen und unsere Sektion sich den Kata-Team-Landesmeistertitel sichern konnte. Das intakte Sektions- wie auch Landesverbandsleben widerspiegelte sich durch die Unterstützung der Eltern sowie der vereinsübergreifenden Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und während der Durchführung der Meisterschaft. Als eine der Höhepunkte wurde den Sektionstrainern Mag. Annemarie Fister die Urkunde zum 2. Dan und Roland Igumnov zum 1. Dan für die bestandene Meisterprüfung im Sommer feierlich überreicht.

 

Die derzeitige Sektionsleitung rekrutiert sich aus: Sektionsleiter RgR Herwig Pluder, 5. Dan, Schriftführerin Mag. Annemarie Schwaiger, 2. Dan, Kassier Roland Igumnov 1. Dan und Administratorin Daniela Wieser 1. Dan. Als Jungtrainerkollege unterstützt uns Sean Krieglstein 1. Dan seit 2016. Unsere zahlreichen Sportler runden das Sektionsgefüge harmonisch ab.

 

Ein Buch zu schreiben würde für all das gemeinsam Erlebte nicht reichen. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Derzeit hat die Sektion Karate 40 aktive Mitglieder. Von 1982 bis 2021 war es ein langer, aufwendiger, interessanter, manchmal auch anstrengender aber sehr lehrreicher gemeinsamer Weg.

 

Im Laufe der vergangen 39 Jahre konnten in der Sektion Karate des SC Ferlach durch Zusammenhalt, Disziplin, vorbildliches Training und unbeugsamen Willen, durch 12 Sportler Meistergrade erreicht, 16 Übungsleiter, 4 staatlich geprüfte Lehrwarte, ein staatlich geprüfter Trainer ausgebildet werden und etliche Top-3 Platzierungen bei Staats-, Bundes-, Landes- und internationalen Meisterschaften / Bewerben, sowie viele andere tolle Erfolge erreicht werden.

 

Aber mehr als die angeführten Erfolge zählt für uns der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, das Sammeln von gemeinsamen Erfahrungen, das Schulen von Körper und Geist um den Kindern von heute auf ihrem Weg zum Erwachsenen von morgen ein Lehrer, Weggefährte und Freund zu sein, sowie der ehrenamtliche Einsatz der gesamten Sektionsleitung im Sinne eines gemeinsamen Ganzen.


Ich bedanke mich im Namen der Sektion bei all jenen, die uns all die Jahre unterstützt haben und ein Stück des Weges mit uns gemeinsam gegangen sind.


Es sei mir gestattet meinen Rückblick in die letzten 39 Jahre mit einem persönlichen Wunsch abzuschließen.

 

Ich wünsche mir von:


- unseren Sportlern Geduld, Ausdauer, Eifer und Respekt auf dem Karate Do


- den Eltern, dass sie weiterhin ihre Kinder zu uns bringen, denn bei uns sind sie gut aufgehoben.


- den ehemaligen Karateka – ob „alt“ oder „jung“ (gebliebene), dass sie den Weg zu uns wieder finden.


- unseren Funktionären und Trainern, dass sie weiter nicht müde werden in ihrem Werken und noch viele Jahre weiter tätig sind

 

and "last but not least" wünsche ich mir, dass sich aus unserer Karatefamilie der eine oder andere Nachwuchsfunktionär findet, auf dessen Schultern die kommenden Jahre getragen werden, um für den Fortbestand des Ferlacher Karate zu bürgen!

 

„viribus unitis“

 

  (mit vereinten Kräften)

 H. G. Pluder

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